Gustav Meyrink: Erzählungen 3

Der „Fluch der Kröte“ berichtet von einer Zeit, in welcher die Rosenbüsche, die heilige Wiese und Tiere noch gesprochen haben. Ein uralter heiliger Text, in welchem eine Kröte einem Tausendfüßler die Frage in Schriftform stellt, warum dieser so viel mehr Beine hat als sie selber und wünscht Näheres über dessen Lauftechnik in Bezug auf den kompletten Bewegungsablauf zu erfahren. „Itzi Pitzi“ ist die Geschichte eines sorgenlosen junger Mannes, der im städtischen Nachtleben umherzieht und den Spaß am Leben in allen Aspekten genießt. Als er die Vorstellung der stadtbekannten Chansonette Itzi Pitzi besucht, entschließt er sich dazu das Herz der Schönen kurzfristig zu erobern. „Der heiße Soldat“ gibt Kunde von einer medizinischen Sensation in Indien. Ein europäischer Soldat sprengt mit seinen Fieber-Werten jedes Thermometer. Schließlich geht er bei weit über 90 Grad Fieber in Flammen auf, überlebt aber diesen transzendentalen Zustand ohne eine Schramme und hält seine Temperatur fortan konstant zwischen 50-80 Grad. Was soll die Fleisch gewordene Fackel nun machen? Eventuell wissen europäische Mediziner oder indische Heilige Rat? „Das ganze Sein ist flammend Leid“ ist die Geschichte eines unschuldig Inhaftierten, der sich nach seiner Entlassung als selbständiger Händler von Singvögeln versucht. Eines Tages liest er einen Satz in einem Buch, das ein Student bei ihm liegen gelassen hat, der ihn nicht mehr zur Ruhe kommen lässt bis er nur noch einen Ausweg für sich sieht.